Von Antigua nach St. Kitts

Nach diesen interessanten, abwechslungsreichen Weihnachtsfeiertagen in Antigua mit Gerdi, Ulli, Matthias und Michaela sind wir, abweichend von der ursprünglichen Planung in St. Maarten Silvester zu feiern, nach St. Kitts (St. Christopfer) gesegelt. Dort haben die SY September mit Gaby und Hans auf Ihrem Weg nach Guadeloupe Station gemacht und wir wollten die Beiden unbedingt treffen, um alle zusammen Silvester dort zu verbringen. Auf dem Weg dorthin sind wir bei 15 Knoten achterlichem Wind mit dem Blister gefahren. Der musste mal wieder gelüftet werden und sollte trocknen. Das Schiff läuft anfangs richtig ruhig und zügig voran, doch dann hat der Wind zugelegt und Helmut hatte schon so eine Ahnung, dass er das riesige Tuch nicht wieder in den Bergeschlauch hinein gezogen bekommt. Und so war's dann auch. Die Bergeleine hatte mehrere Kinken gebildet und so konnte der Schlauch einfach nicht mehr über den fliegenden Bliester gezogen werden. Weil ich befürchte, dass das Segel zerfetzt wird, löse ich ohne größer nachzudenken die Fall, die nicht über die Winsch gesichert ist. Es kommt, wie es kommen musste, der Druck im Segel ist so enorm, dass mir die Leine durch die Hände gezogen wird. Durch die Reibung gibt es sofort an allen Fingern Brandblasen. Glücklicherweise habe ich schnell losgelassen, sonst wäre alles noch schlimmer ausgegangen. Der Blister ist ins Wasser gerauscht und wir haben dann mit Anstrengung dieses pitschnasse Monster an Deck gezogen. Jetzt war das Segel nicht nur nass, sondern auch noch salzwassernass und lag mit Leinen verzurrt offen auf Deck. Super Klasse, das gibt wieder richtig viel Arbeit, wenn man diesen Lappen mit Süßwasser spülen, trocknen und wieder in den Bergeschlauch reinziehen muss. Ich bin wegen der offenen Brandblasen an den Hände 2 Wochen außer Gefecht gesetzt. Alles was mit Tätigkeiten im und mit Wasser zu tun hat, muss Helmut jetzt auch noch übernehmen. In der Whitehouse Bay in St. Kitts haben wir dann Sylvester schon am 30.12. das 1. Mal vorgefeiert, die SY September ist nämlich wegen guter Wetterbedingungen am 31.12. nach Guadeloupe abgefahren. Bei unserer „richtigen“ Silvesterfeier am 31.12. haben wir mit Gerdi und Ulli im Stunden-Rhythmus aufs Neue Jahr angestoßen, erst Deutsche Zeit, dann UTC, dann Kanaren/Kapverden und alle 15° über den Atlantik, bis wir endlich bei Localtime St. Kitts angekommen waren. So haben wir das neue Jahr gebührend begrüßt. Was wird uns das Jahr 2007 bringen, das 3. Jahr unserer Reise?

Montag 01.01.2007

Das Neue Jahr 2007 ist gerade zwölf Stunden alt. Wie jedes Jahr am Neujahrsmorgen hören wir das Wiener Neujahrskonzert, doch diesmal kommt es

von der CD. Es erklingen die Walzer- und Polkamelodien des Neujahrskonzert von 1994 durchs Schiff. Klaus und Doris haben uns einige CDs mit den Neujahrskonzerten in Kroatien zum Abschied mit auf die Reise gegeben: „Damit Ihr was aus der Heimat dabei habt und an uns denkt.“ Eine ungewöhnliche Stimmung umgibt uns in der Whitehouse Bay an der Südwestküste von St. Kitts. Eben noch haben heftige Böen und Regenschauer das Meer aufgepeitscht. Die Hauptstadt Basse Terre und der erloschene Vulkan Mont Liamuiga verschwinden hinter der schwarzgrauen Regenwand. Doch schon wenige Minuten später wird der Himmel im Osten auch schon wieder blau, das Meer leuchtet im schönsten Blau und kräuselt sich sanft im Wind. Zuhause haben wir immer dick vermummt mit Mütze und Handschuhen einem Neujahrsspaziergang gemacht, hier schnorchelt Helmut mit Ulli in der Bucht. Ich kann wegen der Brandblasen an den Händen nicht ins Wasser. Nach 2 Wochen ist alles wieder gut verheilt.

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